Tony

Der Traum von einer eigenen One-Man-Show!
2020 - 07 - 29

Ich wünsche mir eines Tages, dass ich auf der Bühne stehe und das Publikum über mein Leben unterhalte. Es klingt total aufregend, auch wenn ich viele Jahre auf dem Laufsteg und vor der Kamera stand, aber hey, allein der Gedanke eine Show zu veranstalten – Uff! Ich würde euch meine Lebensgeschichte erzählen und das mit Comedy verbinden. Meine Geschichte ist einzigartig, erzählen würde ich euch über meine Behinderung, meine Schulzeit als Mobbingopfer, was vom Handball, Reisen, Mister Wahlen, über das neue Leben in Berlin und in Köln, über die Sexualität, Drag-Race, Gay-Szene und vieles mehr.  

Einfache Witze erzählen liegen mir nicht, wobei es nachbarlicher einfacher wäre, allerdings geh ich lieber tiefer rein und verbinde es zusammen mit meiner persönlichen Lebenserfahrung. Klingt irgendwie zweideutig. Ich will Euch hier nicht so viel verraten und meine ganzen Gags vorweg nehmen, sonst steh' ick uff der Bühne und wisse dann nichts mehr, was ich denn noch sagen soll. Vor ein paar Wochen habe ich mir ein Buch angeschafft und bis zur Hälfte habe ich es schon notiert, zitiert und mit mehrere Sätze aufgeschrieben. Man muss ja darauf vorbereitet sein und muss ehrlich sagen, wüsste nicht wie ich mich darauf aufmerksam machen soll? Night Was in Köln? Irgendwo hier in Berlin? Oder gleich direkt zu TV Total - oh wait, das Format gibt's ja nicht mehr... mhhh. 

"Ich glaube auch", ich vermeide es diesen Satz zu sagen, denn es klingt so katholisch. "Glauben" ich meine wo ist hier in der Nähe eine Kirche? Da kann man glauben... Also ich denke, dass in Zeiten von Social-Media, Gleichberechtigung, Toleranz, Black Lives Matter, Covid19 (Pandemie seit Winter 2020) usw. vieles aufmischt. Statt Influencer taucht auf Social-Media vermehrt das Wort "Sinnfluencer" ganz stark auf. Viele Leuchte schreiben nicht nur einfache allgegenwärtige Posts, sondern posten auch über Ihre eigene Probleme und tiefgründige Gedanken. Was ich auch gut finde. Denn ich hatte damals was über Probleme geschrieben, dass wir verstärkt – in Zeiten von Social Media – unsere eigene Problemen für sich behalten, nicht darüber reden wollen. Man wolle oft nur die schöne gute Seite, mit einem Filter über ihr eigenes Leben, präsentieren, 'Schönheitsideale' nacheifern oder ähnliches, was aber insgesamt toxisch ist. 

Und mit meiner Show möchte ich die Leute mit meiner Lebensgeschichte konfrontieren, humorvoll gestalten, aber auch zum Nachdenken anregen. Was traumatisch klingt. Jeder hat eine eigene Story, man möchte nicht vorverurteilt und in eine Schublade gesteckt werden. Apropos Schubladendenken, bei mir brächte man literally viele Schubladen. Da braucht man bei mir gleich ein ganzes Archiv oder eine ganze Bibliothek - the library is open, bcs reading is fundamental!