GQ GENTLEMAN 2021

Nur einer kann GQ Gentleman 2021 werden...
Warum ich?

Ich werde Euch nun meine Lebensgeschichte weiterhin teilen. Als Hörgeschädigter möchte ich euch beweisen, dass ich was erreichen kann, auch wenn der Weg bis dahin nicht immer einfach war und ist. PS: Wenn grammatik. Fehler auftauchen sollten, ich werde es nach und nach korrigieren.

Im Mittelpunkt zu sein war nie mein Ziel. Das passt auch nicht. Ok, das mit dem Mobbing, da stand ich wirklich im "Mittelpunkt". Im negativen Sinne. Ich würde mich eher als Typ beschreiben, der gerne zuhört bzw. am Rande der Gruppe ist – gerade wenn viele Leute anwesend sind. Je mehr Menschen da sind, umso ruhiger werde ich und umso mehr muss ich mich auch auf das konzentrieren, worüber Andere reden. Auch die Störgeräusche spielen eine Rolle.

Und wenn ich unterwegs bin, genieße ich auch gerne meine "eigene Welt".  Mit den Smart-Hörgeräten höre ich die Musik. Man ist in einer anderen Welt abgetaucht und ich nehme nun die Umwelt und die Menschen anders wahr. Ich entspanne mich gerade und nun kann mich  besser auf mein Blog konzentrieren. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja:

Schubladendenken. Vorurteil. Geschlechtergefühl.  Gibt es bei mir kaum. Warum sollte ich bei einem Mensch irgendwo in einer Schublade stecken, wozu? Warum sollte ich aufgrund des Äußeres oder situatives Verhalten Menschen urteilen?

Ich denke gern komplex – Frei nach dem Motto: Jeder hat seine eigene Story und Ja, ich höre den Satz sehr oft: "Der erste Eindruck zählt", allerdings kann der Schein auch trügen. Denn man ist nie perfekt – Erziehung, Erfahrungen und die Umwelt formen und beeinflussen die Persönlichkeit. Aufklärung und Wissen, die Haltung. Die Demonstration von einer Charaktereigenschaft, wie Höflichkeit, ist sehr individuell. Zugleich ist die Wahrnehmbarkeit und Empfindung auch sehr individuell. Jeder trägt sein eigenes Rucksack und wenn man die Person auch nicht kennt, weiß man auch nicht, wie schwer sein Rucksack ist. Also ist ein schnelles Vorurteil fehl am Platz.

Für mich ist es also spannend, was mich bei GQ Gentleman 2021 erwarten wird. Da ich nun im Finale bin, ist mein Wille umso stärker geworden, dass ich GQ Gentleman 2021 sein will.  So, es ist  auch bekannt, dass im Finale die 17 prominente Jurys einen Einfluss bei der Entscheidungsbewertung haben. Mir ist es bewusst, dass es keine einfache Wahl sein wird.  Ich bin total aufgeregt und bin gespannt was mich da erwarten wird. Fest steht, dass es wieder Challenges geben wird. Auf den Neun Kandidaten bin ich auch gespannt. Es ist eine Competition, da will man keine Freunde suchen und finden, sondern die Wahl für sich gewinnen. Jedoch möchte ich im Finale in Baden-Baden eine tolle Zeit genießen können  und Kontakte aufbauen schadet ja nicht, denn man weiß nie wozu sie gut sind.

Nur mit "Weltfrieden" werde ich die Wahl garantiert nicht gewinnen können!

Das Positive ist, dass die Jurys mich schon während den Challenges schon kennenlernen konnten, gehe ich mal davon aus. Auf jeden Fall anders als die Wahl zum Mister Germany 2017. Bei den Mister Wahlen spielte das Äußere eine Rolle und die Persönlichkeit bekam kaum eine Beachtung. Schaue ich mir die Videos von damals an, fühle ich mich dabei unwohl, denn ich war auf der Bühne zu emotional. Aber dafür sind die Erfahrungen da, um eine Selbstreflexion gestalten zu können. Als GQ Gentleman 2021-Finalist habe ich nun eine Chance, die Initiative zu ergreifen, dass ich den Menschen meine Persönlichkeit zeigen kann. Ich denke, ich werde die Definition eines Gentleman neu definieren. Heutzutage ist die Welt viel komplexer geworden, es entwickelt sich rasanter und durch die Digitalisierung und  durch Social Media gewinnt man auch schnell viel Aufmerksamkeit. 

Persönlichkeit ist das Schlüsselwort.

Ein Gentleman beschäftigt sich nicht nur mit seinem gepflegten Auftreten – Heutzutage hat ein moderner Gentleman mit seiner Menschlichkeit, also die Persönlichkeit eine Vorbildfunktion. Nur gut aussehen und sich mit Fragen beschäftigen, wie "Sind die Fingernägel gut manikürt?", "Sitzt der Hut im rechten Winkel?" oder "Ist der Regenschirm so eng gerollt, wie es sich gehört?" reichen nicht mehr aus.  Auch mit "Eine Frau geht zuerst durch die Tür." finde ich ein wenig weit hergeholt. Klar, es ist aufmerksam, jedoch ist eine Frau heutzutage auch unabhängig und keinesfalls das schwächere Geschlecht. Aber das mit dem Aufmerksamkeit zeigen ist nicht falsch, unabhängig vom Geschlecht. Außerdem finde ich auf Dauer das geschlechterspezifisches Verhalten sexistisch, wenn man nur die Frau unterstütze. Auf mich wirkt es so, als dürfe der Mann nicht andere Männer helfen, die schwach sind. "Der Mann ist das stärkere Geschlecht" oder "Männer weinen nicht" ist toxisch. Wenn Männer nicht weinen dürfen, dann hat der Tod der eigenen Mutter oder einer besonderen Person auch keine Bedeutung.

Toxische Maskulinität, Black Lives Matter, Frauenrechte, Klimadebatte,... Es wird emotional und politisch.

Allein die klassische Geschlechtertrennung ist grausig!  Auch diese toxische Einstellungen, also die charakterliche und mentale Merkmale, wie Mut, Aggressionen, Dominanz, technische und organisatorische Fähigkeiten, Rationalität und oder Zielstrebigkeit männlich sind. Geschweige die physische Merkmale, wie Kraft, markant und oder rohe Sinnlichkeit. Männlichkeit, aber auch die Weiblichkeit entwickelt sich immer wieder weiter und wird immer wieder neu definiert. Wir leben in einer sozialen und modernen Gesellschaft, mit Emotionen und das Denken. Da ist ein Miteinander auch wichtig.

Die soziologische Rollentheorie und Hegemoniale Männlichkeit (wie Dominanz) sind veraltet und es ist mittlerweile ein Klischee. Wir sind mittlerweile soweit angekommen, dass auch Frauen Führungspositionen einnehmen werden, können, dürfen und wir seit 16 Jahren ein Kanzlerin haben. Es macht uns alle trotzdem nicht automatisch "weiblicher". Genauso fragwürdig ist es, wenn jemand es glaubt, dass ein Kanzler, der offen zu seiner Homosexualität steht, einen sexuellen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft hat.

Wir sind Menschen und sind mit Anderen auch nicht vergleichbar. Wir sind mit eigenen Erfahrungen, Entscheidungen, unser eigenes Denken und Handeln individuell. Man kann nicht jede einzelne Person in eine Schublade stecken. Ein Mensch mit einer Behinderung ist nicht minderwertiger als ein gesunder Mensch.  Auch mit einer Behinderung kann man trotzdem Stärke und positive Charaktereigenschaften besitzen. Ebenso besitzen auch gesunde Menschen, die keine Einschränkungen haben, negative Charaktereigenschaften und Schwächen.

Weiterentwicklung ist für mich aber auch bei vielen anderen Dingen wichtig!

In den letzten Jahren geht es auch viel um die Humanität und Zukunft. Ich unterstütze die ganze Bewegungen, unter anderem wie FridaysForFuture, Black Lives Matter, unzählige Frauenbewegungen, Geder-Debatte... die Liste ist sehr lang. Viele sagen, es gibt in der Politik wichtigeres zu debattieren. Viele sagen es aber auch, dass es Zeit und richtig ist, über die ganze Benachteiligungen und Probleme anzusprechen, um dafür Lösungen zu finden. Es ist wichtig eine Zukunft aufzubauen und eine gute Perspektive zu haben, die menschlich, gerecht, selbstverständlich, ökonomisch, effizient,... ist. 

All diese Gedanken, die ich hier aufgeschrieben habe, machen mich aus. Ich schreibe es mal direkt auf: 

"Ich möchte GQ Gentleman 2021 werden, da ich Mit meiner Persönlichkeit genau in der neuen Ära reinpasse und Mit meiner Einstellung auch einen positiveren Zuspruch bekommen würde, als vor ein paar Jahren!"



*Das Finale fand vom 18.04.2021 bis zum 21.04.2021 in Baden-Baden statt. Alles unter strengen Hygienemaßnahmen und durch guter Organisation. Ohne Publikum. Digital! 
#WirSind21 #GQGentleman21 

Ich bedanke mich für die tolle Zeit - Danke an das GQ-Team und am Ende bin ich vierter geworden!